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"Spieglein, Spieglein..."

„Spieglein, Spieglein an der Wand!  -  Warum werde ich verkannt?

 

Du König der Leere, Du wirst nicht verkannt, es ist das Leben, das Dich lediglich verbannt.“

Oft frage ich mich in letzter Zeit wann dieser Point-of-no-return in meinem Leben gewesen sein muss....der Moment ab dem klar war, dass nichts mehr so sein wird, dass es maximal „ok“ sein wird aber nie wieder „gut“.

 

Die Antwort führt mich mehrere Jahrzehnte in die vernebelte Vergangenheit, in eine Zeit an die ich mich als kleines Kind nur noch schwer erinnern kann. Heute wünschte ich auch mit meinen 41 Jahren hin und wieder die Chance zu haben zu meinen Eltern gehen zu können, sei es zu Besuch oder weil man mal Rat benötigt. Doch Krankheit und Schicksal wollten mir das nicht gönnen. Da hilft es auch nicht wenn man von Menschen oder irgendwelchen Motivationscoaches zu hören bekommt, man könne ja alles im Leben erreichen.

 

Nie geschenkte Gefühle, nie beigebrachte Liebe kann man dann eben nicht erreichen und schon gar nicht den Tod besiegen, denn sie gingen nun einmal in Phasen meines Lebens von mir, die wegweisend waren. Erst zur Einschulung dann beim Übertritt ins Berufsleben. Es fehlen Grundbausteine emotional rationaler gesunder Lebensweise, das Gefühl von Liebe und Anerkennung und stolz auf das Erreichte.

 

Und so liegen dort die Gründe mit begraben weshalb ich die Sünde des gesunden Menschenverstandes wurde, die emotionale Atombombe und der Geist der so viele da draußen erfasst hat ohne Chance auf die eigene Heilung. Wenn ich abends hier an der wunderschönen Promenade am Main stehe und auf die seichten Wellen des Flusses blicke, meine Blicke über das Ufer schweifen lasse, die Zigarette im Mundwinkel und die Musik auf den Ohren, dann wünsche ich mir nicht selten es käme der Adler der Vergangenheit, greift mich und fliegt mit mir über das Nirgendmeer. Hoch oben pfeift dann die kalte Luft an meinem Gesicht vorbei und ich atme die fremde Luft der Freiheit und des Glückes.

 

Doch dem ist nicht so....ich bin lediglich Ikarus der sich die Flügel an der beißenden Hitze der Sonne verbrannte als er in den freien Himmel steigen wollte. Nein, ich bin kein Engel denn ich trage keine Flügel - ich verleihe sie lediglich anderen -gewiss nicht aber auch nicht des Nosferatu‘s Adoptivsohn. Und so führt mich der Weg erneut nach Hause mit Blicken zurück auf ein Leben das viele Bücher füllen könnte und mir das ehrliche und echte Lachen schon lange genommen hat.

 

Retten kann ich mich wohl nur noch selbst, wie und wann wird Jahr für Jahr mehr zu einer Aufgabe deren Lösung nicht nahe zu liegen scheint.

 

Bleibt tapfer Freunde.

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